
„Das analoge Leseerlebnis ist wichtig“
Apr. 1
2 Min. Lesezeit
Besucherrekord bei der Buchmesse in Leipzig – wir waren dabei
Die Buchmesse 2025 in Leipzig endete mit einem Besucherrekord – dazu stellte Direktorin Astrid Böhmisch fest: "Das große Interesse an der Buchmesse zeigt, wie wichtig das analoge Lese-Erlebnis nach wie vor ist". Auch viele andere Branchenvertreter machten deutlich, dass vor allem die Fähigkeit zum „deep reading“, dem tiefgreifenden differenziertem Verständnis von Texten und Positionen, in dieser von Fake News überschwemmten Welt überlebensnotwendig für den Bestand und den Schutz demokratischer Gesellschaften ist. Der Holzmindener Mitzkat Verlag war ebenfalls auf der Buchmesse vertreten und machte in diesem Zusammenhang vor allem auf seine Publikationen zu der Zeit des Nationalsozialismus aufmerksam.
Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, sagte: „Die Leipziger Buchmesse setzte den Herausforderungen in Branche und Gesellschaft Lesebegeisterung und Debattenfreude pur entgegen. In den Messehallen wuselte es, Bücherfans jeden Alters feierten die Literatur und die Vielfalt. Die Buch- und Kreativbranche stößt wichtige gesellschaftliche und politischen Debatten an und unterfüttert sie mit Fakten. Zusammen haben wir gezeigt: Wir gestalten die Zukunft unserer Demokratie mit“.
Trotz der großen Besucherzahl wurden aber auch die Probleme der Branche thematisiert: In Leipzig präsentieren sich traditionell die zahlreichen unabhängigen kleinen Verlage. Angesichts des Booms von New Romance und ähnlichen literarischen Gattungen sowie im Schatten der Auftritte bekannter Autoren und Medienstars wie Fitzek, Bela B oder Harpe Kerkeling wurde deutlich, dass es in einer medial geprägten Welt für kleine Verlage immer schwieriger wird, Aufmerksamkeit für ihre vielfältigen Programme zu generieren und literarische Entdeckungen an die Leserinnen und Leser zu bringen. Zumal der Buchhandel immer stärker von Konzernen geprägt wird und sich auf Bestseller konzentriert. Dazu stellt Verleger Jörg Mitzkat fest, dass auch im Weserbergland kaum noch eine inhabergeführte Buchhandlung zu finden ist.
Der Mitzkat Verlag hat mit Regionalliteratur zu Südniedersachsen und Ostwestfalen zwar eine sehr individuelle Nische gefunden; aber die Bücher sichtbar zu machen, wird immer schwieriger. Hinzu kommen gestiegene Vertriebs- und Versandkosten, unter denen regionale Verlage genauso leiden wie alle anderen Branchenvertreter.
Mit dem Buch „150 Jahre Düfte & Aromen – Industriegeschichte in Holzminden“ konnte der Verlag eine Publikation präsentieren, die auch einen direkten Bezug nach Leipzig hat. Denn die Firma Schimmel in Miltitz bei Leipzig war einst der größte Hersteller ätherischer Öle. Das weltweit tätige Unternehmen wurde nach dem Zweiten Weltkrieg verstaatlicht. Viele qualifizierte Mitarbeiter gingen daraufhin nach Holzminden und sorgten mit ihrer Kompetenz und ihrem Fachwissen für den Aufschwung der Holzmindener Unternehmen Haarmann & Reimer und Dragoco, aus denen die Symrise AG hervorgegangen ist.
Im Frühjahr rücken aber auch die vielen Titel zur regionalen Natur und Kultur in den Mittelpunkt. So konnte der Verlag den vom Lippischen Heimatbund herausgegebenen Wanderführer „Lippe zu Fuß erleben“ druckfrisch präsentieren. Erstellt von ortskundigen Fachleuten werden 18 individuelle Wanderrouten durch das Lipperland vorgestellt – vom Höhenweg um den Köterberg bis zur Wanderung zu den Externsteinen.
Seit 1994 hat der Verlag Jörg Mitzkat mehr als 300 Bücher publiziert, von denen noch eine Vielzahl erhältlich sind. 2023 wurde der Verlag mit dem Deutschen Verlagspreis ausgezeichnet. Die Bücher des Verlages sind im Buchhandel sowie direkt beim Verlag in Holzminden (Allersheimer Str. 45) oder direkt hier in unserem Shop erhältlich.



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