Vom Donnerstag, 21., bis Sonntag, 24. März, steht Leipzig im Mittelpunkt der Buchwelt. Die Leipziger Buchmesse präsentiert vor allem die Vielfalt der deutschen und europäischen Verlagsszene. Während in Frankfurt die internationalen Verlage die Messe beherrschen, zeichnet sich Leipzig durch die Sichtbarkeit der vielen kleinen Verlage aus, die der bunten und extrem vielfältigen Buchszene immer wieder neue Impulse geben. Der Verlag Jörg Mitzkat präsentiert in Leipzig seine Neuerscheinungen aber auch viele Titel der Backlist, die nichts von ihrer Aktualität eingebüßt haben.
Neu ist beispielsweise das Kochbuch der Freifrau von Münchhausen. Die erst kurz vor Weihnachten erschienene Erstauflage war schnell vergriffen – inzwischen liegt die zweite Auflage vor: Zum Nachkochen eignen sich die Rezepte aus dem Jahre 1733 nur bedingt. Autorin Claudia Erler hat diesen sensationellen Fund aus dem Münchhausen-Museum Bodenwerder allerdings genutzt, um anhand der Zubereitungsarten und der damaligen Zutaten eine äußerst lebendige Kulturgeschichte dieser Zeit zu verfassen.
Fotografien stehen im Mittelpunkt des Buches "Harz-Luchse – die Rückkehr der Raubkatzen". Autor Ole Anders sind neben seiner Arbeit als wissenschaftlicher Betreuer des Auswilderungsprojektes im Harz mit raffinierten Fotofallen einzigartige Aufnahmen der wild lebenden Luchse gelungen. Das vom Nationalpark Harz herausgegebene Buch informiert darüberhinaus über die Erfolge des Projektes und erzählt von spannenden Begegnungen von Mensch und Tier.
Von Bernhard Gelderblom ist ganz aktuell ein schmales, aber sehr aufschlussreiches Buch erschienen: "Hameln 1933 – nationaler Rausch - willige Gleichschaltung - brutale Gewalt". Das Buch über die kurze Zeitspanne von der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler bis zur endgültigen Zerstörung der Demokratie in Deutschland und der absoluten Verfestigung der nationalsozialistischen Macht ist angesichts der Schnelligkeit des Geschehens bedrückend. Klar wird aber auch, dass die neuen Machthaber bei einem großen Teil der Bevölkerung Zustimmung fanden.
In diesem Zusammenhang sind auch die vielen anderen Titel des Verlagsprogramms zu nennen, die sich mit der Zeit des Nationalsozialismus befassen: Die Bücher über die Geschichte der Juden und anderer von den Nazis verfolgter Bevölkerungsgruppen in der Region, Publikationen zur Zwangsarbeit oder das Buch über die "Reichserntedankfeste" auf dem Bückeberg bei Hameln – Massenveranstaltungen, die den Ungeist der "Volksgemeinschaft" befördert und die Menschen auf den bevorstehenden Krieg eingestimmt haben.
Im Frühjahr rücken aber auch die vielen Titel zur regionalen Natur und Kultur des Verlages Jörg Mitzkat in den Mittelpunkt, denn in der Region Südniedersachsen / Ostwestfalen gibt es viel zu entdecken. Die fachkundigen und informativen Bildbände und Ausflugsführer geben Anregungen und Inspirationen für unterschiedliche Entdeckungsreisen in die Region.
Seit 1994 hat der Verlag Jörg Mitzkat mehr als 300 Bücher publiziert, von denen noch eine Vielzahl erhältlich sind. Als einer der Preisträger des Deutschen Verlagspreises 2023 leistet der Verlag somit einen Beitrag für eine Lebendige Demokratie und die Meinungsvielfalt im Lande, wie es Kulturstaatsministerin Claudia Roth bei der Preisverleihung formuliert hat.