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Luchs-Bildband vorgestellt

Juni 24

3 Min. Lesezeit

Jörg Mitzkat

Mit besonderer Fototechnik auf der Spur der Pinselohren: Nationalpark Harz gibt Luchs-Bildband heraus



Die eindrucksvollen Aufnahmen der Raubkatzen von Ole Anders sind im Rahmen des Harzer Luchsprojektes entstanden.


Wernigerode, 17. Oktober 2023. Nach der vollständigen Ausrottung des Luchses in Mitteleuropa ist es seit den 1970er Jahren nur an wenigen Stellen gelungen, die Tierart wieder zurückzubringen. Die Harzer Wiederansiedlung gehört zum kleinen Kreis dieser erfolgreichen Projekte, erläutert Dr. Roland Pietsch, Leiter des Nationalparks Harz. Der Luchs ist mittlerweile zu einem Botschafter des Mittelgebirges geworden. Er wird an Hauswände gemalt oder als Skulptur in die Fußgängerzone oder den Stadtpark gestellt. Man findet Luchse im Internet auf den touristischen Seiten des Harzes und einige Harzer Firmen tragen die Tierart sogar im Namen. Was es allerdings bislang noch nicht gab, ist ein Fotobildband, der sich ausschließlich den großen Katzen mit den Pinselohren widmet.


Das liegt nicht zuletzt daran, dass Luchse vorwiegend nacht- und dämmerungsaktiv sind und sehr große Streifgebiete nutzen. Sichtungen sind daher selten. Wie kann es dennoch gelingen, Fotos höchster Qualität von den faszinierenden Raubkatzen in ihrem natürlichen Lebensraum zu bekommen? Dieser Frage ging der Autor des jetzt erschienenen Bildbandes neben seiner Tätigkeit als Koordinator des Luchsprojektes Harz nach. Viele Wochen lang studierte Ole Anders Abend für Abend vor allem englischsprachige Internetseiten, las Bauanleitungen und recherchierte nach spezialisierten Fotohändlern in England und Amerika. Nach manchem Fehlversuch waren das Ergebnis der Mühe schließlich drei Kamerafallen aus hochwertigen Fotoapparaten, Bewegungsmeldern und allerlei Zubehör.


Herausforderung: Die Bewegungsrichtung des Luchses vorherzusehen

Die Erfahrung aus mehr als 20 Jahren Arbeit mit den Luchsen half dem Fotografen, seine Kameras an erfolgversprechenden Orten aufzubauen. Geriet eine der Raubkatzen dann tatsächlich in den Erfassungsbereich eines Bewegungsmelders oder unterbrach sie eine Lichtschranke, löste die Kamera aus und meist zündeten gleich mehrere Blitze, um das Foto auszuleuchten. Die Bewegungsrichtung des Luchses vorherzusehen war eine Sache – fast noch herausfordernder war es, die Kamera scharfzustellen, die Belichtung einzurichten und die Blitze aufzubauen, ohne zu wissen, ob oder wann ein Luchs vorbeikommen wird. Zugefrorene Objektive, ins Bild gewehte Zweige und allerlei vergleichbare Misslichkeiten verlangten dem Fotografen eine sehr hohe Frustrationstoleranz ab. Ein sehr schönes Beispiel ist die Entstehung des Titelfotos des Buches. Kurz nach der Kameraauslösung interessierte sich der abgebildete Luchs derart für das merkwürdige Gerät, dass er sich daran rieb, bis es umfiel. Danach urinierte er darauf und verschwand im Wald. Entschädigung für das Chaos aus Katzenhaaren und zerrissenen Kabeln war dann allerdings das einzigartige Foto des Tieres im Oberharz vor einem dramatischen Gewitterhimmel.


Mehr als drei Jahre dauerte es, bis genügend Aufnahmen von wildlebenden Luchsen zusammenkamen. Diese werden flankiert von Bildern, die die Arbeit im Harzer Luchsprojekt in Szene setzen, von Landschaftsfotos, Bildern der übrigen Harzer Tierwelt und von einigen besonderen Fotos aus dem Luchsschaugehege des Nationalparks. Kurze Texte liefern erlebte Geschichten und Fakten rund um den Luchs.

Der Holzmindener Verleger Jörg Mitzkat, der sich seit vielen Jahren vor allem mit regionalen Themen befasst und in diesem Jahr mit dem deutschen Verlagspreis ausgezeichnet wurde, ließ sich dann auch sehr schnell von dem Buchprojekt und einer Zusammenarbeit mit dem Nationalpark Harz begeistern. Entstanden ist ein außergewöhnliches Buch mit 126 Seiten und dem Titel „Harz-Luchse – Die Rückkehr der Raubkatzen“ (ISBN978-3-95954-137-4). Es ist im Buchhandel zum Preis von Euro 29,80 erhältlich, kann direkt beim Mitzkat Verlag (www.mitzkat.de) bestellt werden und wird auch in den Nationalparkhäusern in Ilsenburg, Bad Harzburg, Torfhaus, Sankt Andreasberg und auf dem Brocken angeboten.


FOTO: Ole Anders, Koordinator des Luchsprojektes Harz, mit Nationalparkleiter Dr. Roland Pietsch und Verleger Jörg Mitzkat mit dem frisch erschienenen Bildband „Harz-Luchse – Die Rückkehr der Raubkatzen“. Im Vordergrund eine der Fotofallen, mit denen Anders die eindrucksvollen Fotos der Luchse gemacht hat. (Foto: Martin Baumgartner)-Pressetext Nationalpark-Harz

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